Bayer AG will das höchstumstrittene Unternehmen Monsanto übernehmen: Profit offenbar wichtiger als verantwortungsvolles Handeln Die GRÜNEN Leverkusen kritisieren die geplante Übernahme von Monsanto durch die Bayer AG. Die Bayer AG arbeitet daran, ihr Image zu verbessern, und erklärt, dass es sich zu den Prinzipien der Nachhaltigkeit bekenne und sozial und ethisch verantwortlich handeln wolle. Christoph Kühl, Vorstandsvorsitzender der Leverkusener GRÜNEN: „Gerade dieses Bekenntnis müsste dazu führen, dass die Bayer AG den Konzern Monsanto nicht übernimmt. Offenbar sind Profitinteressen größer als das Verantwortungsbewusstsein."

20.05.16 –

Bayer AG will das höchstumstrittene Unternehmen Monsanto übernehmen: Profit offenbar wichtiger als verantwortungsvolles Handeln

Die GRÜNEN Leverkusen kritisieren die geplante Übernahme von Monsanto durch die Bayer AG.

Die Bayer AG arbeitet daran, ihr Image zu verbessern, und erklärt, dass es sich zu den Prinzipien der Nachhaltigkeit bekenne und sozial und ethisch verantwortlich handeln wolle.

Christoph Kühl, Vorstandsvorsitzender der Leverkusener GRÜNEN: „Gerade dieses Bekenntnis müsste dazu führen, dass die Bayer AG den Konzern Monsanto nicht übernimmt. Offenbar sind Profitinteressen größer als das Verantwortungsbewusstsein."

Die Übernahme von Monsanto ist teuer. Dies dürfte zur Folge haben, dass die Gewerbesteuereinnahmen der Stadt Leverkusen weiter sinken. Alle Bemühungen, die Gewerbesteuereinnahmen zu stabilisieren und damit den Haushalt zu konsolidieren, werden konterkariert.

Dabei ist Monsanto ein Unternehmen mit extrem schlechtem Ruf. Hochumstrittene Technologien, eine rücksichtslose Lobbyarbeit und etliche Bestechungsskandale pflastern den Weg des Unternehmens. 

Monsanto ist unter anderem der Hersteller von „Roundup“, dem meistverkauften Unkrautvernichtungsmittel auf Basis von Glyphosat. Die Leverkusener GRÜNEN lehnen die Wiederzulassung von Glyphosat ab. Solange der Umfang der Gesundheitsgefährdung ungeklärt ist, darf keine Wiederzulassung erfolgen.

In diesem Zusammenhang ist auch der Zeitpunkt der Veröffentlichung interessant: In der EU-Kommission wurde am 19. Mai 2016  schon zum zweiten Mal eine Mehrheit für die Wiederzulassung von Glyphosat verfehlt. Während die Wiederzulassung in Deutschland und in der EU-Kommission hoch streitig diskutiert wird, sind sich die Lobbyisten von Bayer offenbar sicher, dass es zur Wiederzulassung kommt.

Zur Lobbyarbeit von Monsanto: Monsanto spendete beispielsweise 500.000 US-Dollar an den Lobbyverband ILSI (International Life Sciences Institute, Lobbyorganisation der Lebensmittel-, Chemie- und Gentechnikindustrie), dessen Vize-Präsident in Europa gleichzeitig jenem WHO-Gremium vorsitzt, das Glyphosat für harmlos erklärt hat. Das geht aus einer Aufstellung von Spendern hervor, die den US-Behörden vorliegt.