Liebe Freundinnen und Freunde,

lasst mich mit einem Zitat beginnen:

“Wir dürfen […] nicht die langfristigen Lebensgrundlagen in Deutschland und auf dem Globus aus dem Blickfeld verlieren. Es kann uns nicht gleichgültig sein, welche Auswirkungen […] die Klimaerwärmung auf das menschliche Leben in zwanzig oder dreißig Jahren hat. Die zentrale Frage lautet deshalb:[…]
Welchen Preis sind wir für unser Überleben und das unserer Kinder zu zahlen bereit?”

Soweit, so richtig! - Das Problem ist nur: Das Zitat stammt aus dem Jahr 1997, die Frau, die es geschrieben hat, ist seit fast 16 Jahren Bundeskanzlerin, und seitdem ist viel zu wenig passiert.

Wir stehen heute an einem Punkt, an dem kaum jemand mehr bezweifelt, dass der Klimawandel für die gesamte Menschheit die alles entscheidende Herausforderung darstellt. Der aktuelle IPCC-Bericht führt uns vor Augen, dass die Zeit zu handeln eigentlich vorgestern war. Aber diese Erkenntnis darf uns nicht davon abhalten, heute und morgen alles daran zu setzten, unsere Art des Wirtschaftens und Lebens grundlegend umzubauen. Denn genau das ist es, was wir jetzt brauchen: Radikale Veränderungen!

Für Leverkusen hat dabei die grundlegende Umgestaltung des Verkehrssektors eine herausragende Bedeutung.

Überregional müssen wir weg von Inlandsflügen und LKW hin zu mehr Transport auf der Schiene und emissionsfreien Formen der Fortbewegung. Wenn wir es mit dem Erreichen der Klimaziele ernst meinen, braucht es in Deutschland keine neuen und keine breiteren Autobahnen.

Konkret bedeutet das: kein Ausbau der A3 in Richtung Hilden, ein innerstädtischer Ausbau der A1 - der eigentlich in einen langen Tunnel gehört - keinesfalls in Form einer Mega-Stelze mitten durch die Stadt und keinen Parkplatz für LKW mit riesiger Flächenversiegelung in unmittelbarer Nähe zur Wohnbebauung.

Innerstädtisch sehe ich unsere verkehrspolitische Aufgabe darin, die verschiedenen Zentren der Stadt mit optimal ausgebauten und vernetzten Radwegen, ausreichend vorhandenen sicheren und trockenen Abstellmöglichkeiten für Räder und einem engmaschigen und attraktiven Angebot im ÖPNV so zu verbinden, dass der PKW überflüssig wird.

Neben der Verkehrspolitik beschäftige ich mich mit innen- und rechtspolitischen Themen. So brauchen wir kurzfristig eine grundlegende Reform des Landeswahlrechts, um auch Wahlergebnisse sinnvoll abbilden zu können, die nicht dem Zwei-Parteien-System des letzten Jahrhunderts entsprechen. Außerdem liegen mir berufsbedingt Themen und Fragen aus dem Bereich der Justiz und des Strafrechts am Herzen.

Und damit diese notwendigen Veränderungen gelingen können, braucht es Menschen, die sie gestalten!

Hierzu möchte ich meinen Beitrag leisten. Ich möchte meine Talente, Erfahrungen und Fähigkeiten einbringen, damit wir GRÜNE in NRW unserem Traum von einer grünen, gerechten und offenen Gesellschaft ein großes Stück näherkommen. Deswegen habe ich mich dazu entschieden, meine Komfortzone zu verlassen und etwas zu wagen. Raus aus den ausgetretenen Pfaden, hoch vom altbekannten Schreibtisch und hinein in das Abenteuer Landespolitik.

Zu meiner Person:

Aufgewachsen bin ich Köln-Höhenhaus und in Mülheim zur Schule gegangen. Nach dem Zivildienst an einer Schule mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung habe ich in Köln und Bonn Jura studiert. Ein paar Jahre habe ich dann als Anwalt gearbeitet, bevor ich 2015 Richter am Amtsgericht Leverkusen wurde.

Als Richter habe ich unsere Stadt aus vielen verschiedenen Blickwinkeln kennenlernen dürfen. Im Zivilrecht reichten die Themen von einem Strauch, der vermeintlich zu nah am Zaun stand, bis zur Räumungsklage gegen eine Familie mit drei kleinen Kindern. Im Strafrecht habe ich den angerauchten Joint genauso verhandelt wie tragische Todesfälle im Straßenverkehr. Als Betreuungsrichter besuche ich nun seit einigen Monaten kranke Mitmenschen und solche mit Behinderungen in Kliniken, Altenheimen und zu Hause.

Mit meiner Frau und unseren beiden Kindern lebe ich seit 2014 in Schlebusch. Hier sind wir zu Hause.

Ich sehe mich als Quereinsteiger in die aktive Politik. Ich kann keine jahrelange Parteiarbeit vorweisen, bin aber gut darin, mich schnell in komplexe Sachverhalte einzudenken und sie in anschaulicher Form zu erläutern. Auch Menschen anderer Auffassungen höre ich aktiv zu, begebe mich in einen wertschätzenden Austausch und bringe sie durch eine klare und unaufgeregte Kommunikationsweise zum Nachdenken. Meist gelangen wir so zu Lösungen, die vorher nicht für möglich gehalten wurden.

Ich bin gespannt auf eure Rückfragen am 24.8. und würde mich sehr über euer Vertrauen und eure Unterstützung auf meinem Weg in den Landtag freuen.